DER BRENNINGER | DIE GEISTERSPIELE UND DER LEBERKAS

„Die Geisterspiele in der Fußball-Bundesliga haben drei große Gewinner!“ Sagte…

…Martin, ein Uralt-Spezl vom Brenninger. Die beiden saßen sich am Biergartentisch in 1,51 m Entfernung auf perfekt aiwangerische Manier gegenüber. Brenninger nickte, weil es ihm eigentlich wurscht war, das mit den Geisterspielen, Hauptsache er hatte ein Bier. Aber weil er stets als höflicher Mensch auftrat, fragte er halt nach: „Und was für drei Gewinner sind das?“

Der Martin war froh, dass er gefragt wurde, denn auf diese Weise war es doch wirklich sehr viel einfacher, sich wichtig zu machen als einfach von sich aus etwas darstellen zu müssen.

„Ein großer Gewinner sind die klammen Klubs“, begann er sofort seine Aufführung. „Denn für die neun letzten Spieltage zahlt das Fernsehen 270 Millionen Euro. Also 30 Millionen pro Runde. Vier Spieltage sind schon absolviert – also haben die Vereine bereits 120 Millionen Euro im Sack.“

„Ein weiterer großer Gewinner sind die Fans – denn anhand der Geisterspiele bemerkt man, wie wichtig die im Stadion sind.“

„Und der dritte?“, fragte Brenninger, der die Maß bereits zur Hälfte geleert hatte und deshalb allmählich gemütlicher wurde.

„Der dritte Gewinner sind die Spieler – weil trotz der Geisterkulisse jeden Spieltag wieder zu sehen ist, wie gut die kicken können! Ohne angefeuert werden zu müssen!“

„Dann gibt es also nur Gewinner“, konstatierte der Brenninger und fragte sich so nebenbei, ob er jetzt einen Leberkas oder einen Schweinsbraten sich einverleiben solle, eine schwierige Entscheidung.

„Nein“, hob der Martin den Finger, „es gibt auch VERLIERER!“

„So? Wer?“

Leberkas hatte er schon lange nicht mehr gehabt, ja, wahrscheinlich würde es a Leberkas werden.

„Die Fans, die sonst im Stadion sind! Denn einesteils fehlen sie ja, was sie als Gewinner dastehen lässt. Andererseits fehlen sie kein bisschen, wenn es darum geht, guten Fußball geboten zu bekommen.“

Brenninger musste – die erste Maß hatte er vielleicht etwas zu rasch reingezogen – diese Logik erst einmal in Ruhe überdenken. Aber dann erschien sie ihm stimmig.

„Die Fans“, rezipierte er, „sind also Gewinner und Verlierer zugleich.“

„Ja“, nickte Martin, „aber doch eher Verlierer. Denn wenn es um den reinen, puren Fußball geht, um jenes Treiben ausschließlich auf dem Rasen, dann sind sie überflüssig. Sie sind nur wichtig für die Stimmung.“

„Genau“, erkannte Brenninger, „das ist wie im Biergarten. Es ist zwar nett, wenn Du zum reinen, puren Bier noch eine Musik hast – aber so richtig wichtig ist sie nicht.“

„Genau!“, strahlte der Martin, der sich stets freute, wenn jemand seine Gedankengänge kapierte.

Dann stießen die beiden an.

„Auf das reine, pure Erlebnis!“.

Und nichts sonst.

Sowie den Leberkas, der bald kommen würde.

Jupp Suttner

Wer den Brenninger nicht kennt: Der ist  47 Jahre jung, 1,77 m groß, bisweilen bis zu 80 kg schwer und ein typischer Freizeitsportler. Er ist auch oftmals auf Reisen. Was er unterwegs und zu Hause erlebt, lesen Sie jeden Dienstag auf Reise-Stories.de – niedergeschrieben von Jupp Suttner. Wobei schon allein am Alter ersichtlich ist, dass der Autor NICHT der Brenninger ist. Wer genau hinter B. steckt – wer weiß das schon…

A C H T U N G :

DA HUAT GEHT UM

So heißt es in Bayern oftmals nach einem Konzert, wenn die Band kostenlos aufgespielt hat. Auf deutsch:

DER HUT KREIST

Und wem das Konzert gefallen hat, der drückt seine Anerkennung dadurch aus, dass er ein paar Euro in eben diesen Hut wirft.

Ebenso verhält es sich mit diesem Text. Wenn er Dir/Ihnen gefallen hat – dann gerne was in den Huat/Hut werfen. Nicht als „Spende“, sondern als: Anerkennung. Als Applaus…

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Unter allen Anerkennerinnen/Anerkennern des Monats Mai wird ein Abendessen mit dem Autor im oberbayerischen Raum ausgelost. Freu’ mich schon darauf, Dich/Sie einladen zu dürfen !

(Man darf ja schon wieder mit genügend Abstand dinieren…)

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