Brenninger regte sich letzte Woche ausgesprochen heftig über Frau Müller auf.
Nicht über Marianne Müller, seine Nachbarin.
Nicht über Jutta Müller, die einstige Eiskunstlauftrainerin von Kati Witt.
Nicht über Uschi Müller, die Gattin von Bomber Gerd Müller.
Nicht über Lisa Müller, die Frau von Thomas Müller.
Sondern über Ulla Müller – eine Moderatorin des Bayerischen Rundfunks.
Denn die Sache war die:
FC Bayern-Spieler Thomas Müller hatte nach dem gewonnenen Pokal-Halbfinale gegen Eintracht Frankfurt zugegeben, dass das FCB-Gekicke doch sehr „pomadig“ gewesen sei.
Und Ulla Müller wiederum hatte sich tags darauf in einer B1-Sendung darüber gewundert, dass ein Mensch wie Thomas Müller überhaupt den Begriff „pomadig“ kenne.
Die Dame unterstellte damit, dass alle Fußballer blöd seien – und dass es an wohl an ein Wunder grenze, wenn da einer plötzlich mit einem halben „Fremd“-Wort rausrücke. (Es leitet sich vom polnischen „pomalu“/“langsam“ ab, das irgendwann als „pomadig“ eingedeutscht wurde.)
Jedenfalls: Ein klarer Fall von Diskriminierung einer zweier Menschengruppen (Mann & Fußballer).
Was Ulla Müller freilich nicht wusste, wusste natürlich Brenninger:
Dass der Begriff „pomadig“ (bayerisch: lätschert, Matthias Sammer gemäß: lätschern, hochdeutsch: träge, behäbig usw.) in der speziellen Fußballsprache bereits seit Jahrzehnten existierte. Vielleicht hätte Ulla Müller vor ihrer Aussage ein klein wenig recherchieren sollen – dann wäre es nicht passiert und sie müsste sich nicht von Brenninger anhören:
„Si tacuisses, philosophus mansisses“ (Anicius Manlius Torquatus Severinus Boethius, römischer Philosoph und Staatsmann, 480-geschätzte 524 n.Chr.) „Hättest Du geschwiegen, wärst Du ein Philosoph geblieben“. Natürlich PhilosophIN.
Hasan Salihamidzic wiederum hätte über Ulla Müller gesagt: „Sie hat sich da etwas verdribbelt.“
Aber das sagte er ein paar Tage später nicht über Ulla, sondern über THOMAS Müller.
Wobei es ja so ist, dachte Brenninger, dass Thomas Müller sich oft verdribbelt. Aber gerade dieses unkonventionelle Verdribbeln dann zu einem Tor führt.
Bei Ulla Müller hingegen führte es zu einem Eigentor.
Jupp Suttner
Anmerkung: Brenninger beherrscht natürlich kein Latein und besitzt nicht die geringste Ahnung von Boethius – aber sah halt bei Wikipedia nach, als er im Begriff war, Ulla Müller einen Leser- bzw. Hörerbrief zu schreiben, worauf er aber verzichtete, denn er wollte sich dann doch nicht wichtig machen.
Wer den Brenninger nicht kennt: Der ist 47 Jahre jung, 1,77 m groß, bisweilen bis zu 80 kg schwer und ein typischer Freizeitsportler. Er ist auch oftmals auf Reisen. Was er unterwegs und zu Hause erlebt, lesen Sie jeden Dienstag auf Reise-Stories.de – niedergeschrieben von Jupp Suttner. Wobei schon allein am Alter ersichtlich ist, dass der Autor NICHT der Brenninger ist. Wer genau hinter B. steckt – wer weiß das schon…
A C H T U N G :
DA HUAT GEHT UM
So heißt es in Bayern oftmals nach einem Konzert, wenn die Band kostenlos aufgespielt hat. Auf deutsch:
DER HUT KREIST
Und wem das Konzert gefallen hat, der drückt seine Anerkennung dadurch aus, dass er ein paar Euro in eben diesen Hut wirft.
Ebenso verhält es sich mit diesem Text. Wenn er Dir/Ihnen gefallen hat – dann gerne was in den Huat/Hut werfen. Nicht als „Spende“, sondern als: Anerkennung. Als Applaus…
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Als Betreff-Angabe genügt : HUT/Brenninger
Unter allen Anerkennerinnen/Anerkennern des Monats Juni wird ein Abendessen mit dem Autor im oberbayerischen Raum ausgelost. Freu’ mich schon darauf, Dich/Sie einladen zu dürfen !
(Man darf ja schon wieder mit genügend Abstand dinieren…)